Maier

Maier
Maier,
 
1) Hans, Politikwissenschaftler und Politiker, * Freiburg im Breisgau 18. 6. 1931; seit 1973 Mitglied der CSU; 1962-87 Professor für politische Wissenschaften in München, 1970 einer der Initiatoren des Bundes Freiheit der Wissenschaft e. V.; war 1970-86 bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus, 1976-88 Präsident des ZK der deutschen Katholiken, seit 1988 Professor für christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie an der Universität München. Schrieb u. a. »Revolution und Kirche« (1959), »Die Grundrechte des Menschen im modernen Staat« (1973).
 
 2) Heinrich, Philosoph, * Heidenheim an der Brenz 5. 2. 1867, ✝ Berlin 28. 11. 1933; 1900 Professor in Zürich, dann in Tübingen, Göttingen, Heidelberg und Berlin. Maier vertrat einen kritischen Realismus. Er betonte die Eigenfunktion von Wille und Gefühl in ihrem Einfluss auf das Denken. Seine »Philosophie der Wirklichkeit« (1926-35, 3 Bände) begründet eine Metaphysik.
 
 3) Johann, österreichischer Judaist, * Arriach (bei Villach) 17. 5. 1933; studierte evangelische Theologie in Wien und Zürich, Judaistik, Semitistik und Alte Geschichte in Wien und Jerusalem; 1964 Habilitation für Judaistik in Wien, 1966 Professor für Judaistik an der Universität Köln.
 
Werke: Vom Kultus zur Gnosis (1964); Das altisraelitische Ladeheiligtum (1965); Geschichte der jüdischen Religion (1972); Das Judentum (1973); Jesus von Nazareth in der talmudischen Überlieferung (1978); Die Tempelrolle vom Toten Meer (1978); Kleines Lexikon des Judentums (1981; mit P. Schäfer); Grundzüge der Geschichte des Judentums im Altertum (1981); Zwischen den Testamenten (1990).
 
Herausgeber: Die Texte vom Toten Meer, 2 Bände (1960); Die Kabbalah. Einführung - klassische Texte - Erläuterung (1995); Die Qumran-Essener. Die Texte vom Toten Meer, 3 Bände (1995-96).
 
 
Bibel in jüd. u. christl. Tradition. Festschr. für J. M. zum 60. Geburtstag, hg. v. H. Merklein u. a. (1993).
 
 4) Reinhold, Politiker, * Schorndorf 16. 10. 1889, ✝ Stuttgart 19. 8. 1971; Rechtsanwalt; trat 1918 der Deutschen Demokratischen Partei bei. 1930-33 war er Wirtschaftsminister in Württemberg, 1932-33 Mitglied des Reichstags. Im Reichstag begründete er die Zustimmung seiner Fraktion zum Ermächtigungsgesetz. Seit 1945 gehörte Maier der Demokratischen Volkspartei (dem späteren Landesverband der FDP in Baden-Württemberg) an. Als Ministerpräsident von Württemberg-Baden (September 1945 bis April 1952) setzte er sich für die Schaffung eines »Südweststaates« ein. Nach dessen Verwirklichung (unter dem Namen Baden-Württemberg) war er dort 1952/53 Ministerpräsident. Er trat in diesem Amt als entschiedener Gegner einer Konfessionalisierung des Schulwesens hervor. 1957-59 war er Mitglied des Bundestags (FDP), 1957-60 Bundesvorsitzender der FDP (seit 1963 deren Ehrenvorsitzender). Schrieb »Erinnerungen 1948-1953« (1966).

Universal-Lexikon. 2012.

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